Am 14. Oktober 2023 findet das Common Grounds Forum in Berlin statt. Dort diskutieren etwa 100 “junge” Menschen ihre Positionen rund um Digitalpolitik, in den folgenden Bereichen:
Ökologische Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Soziale Nachhaltigkeit und Digitalisierung
Bildung in der digitalen Welt
Am Forum werden neben den Bewerber*innen auch Vertreter*innen aus Wirtschaft und Politik teilnehmen. Es soll also eine Möglichkeit sein, sich in Form von Lobby-Arbeit direkt in Digitalpolitik einzumischen.
@benni und @nik haben sich beworben und wurden für die Teilnahme am Forum ausgewählt.
Beteiligung für alle anderen
Da wir gerne die Positionen von allen Kindern und Jugendlichen stärken wollen, werden wir euch anbieten, euch vor dem Forum mit uns auszutauschen. Zunächst finden für Benni und mich drei Online-Workshops statt, in denen wir unsere Positionen ausarbeiten. Währenddessen können wir hier diskutieren und werden auch noch ein Treffen per BigBlueButton anbieten, bei dem wir uns noch unterhalten können, was ihr der Politik rund um digitale Bildung und ähnliches schon immer mal sagen wolltet!
Wenn euch das Thema interessiert, dann verfolgt dieses Thema hier im Forum, z.B., indem ihr es abonniert.
Heute habe ich an dem ersten Workshop zum Thema “Soziale Nachhaltigkeit und Digitalisierung” teilgenommen. Bei dieser ersten Phase ging es zunächst darum, Themen zu finden, bevor bei den nächsten Workshops feste Positionen entwickelt werden.
Ein Themencluster, das heute entstanden ist und bei dem ich mitgewirkt habe, ist “Teilhabe und Chancen”.
Hier ein paar Stichpunkte zu den Themen, die wir darunter zusammengefasst haben:
Teilhabe durch offene Systeme
Public money public infrastructure
Förderung von Freier Software im öffentlichen Raum
Vermeiden von diskriminierenden Nutzungbedingungen
Möglichkeiten zur Mitgestaltung/Verbesserung von Software, die in öffentlicher Infrastruktur benutzt wird
Räume der digitalen Teilhabe schaffen (Zugang zu neuen Technologien z.B. in Bibliotheken ermöglichen)
Barrierefreiheit in digitalen Lösungen
Abschließend haben wir uns unter Anderem gefragt, wie die Bundesregierung bisher FOSS-Projekte fördert und sicherstellt, dass öffentliches Geld am Ende in der Gesellschaft und nicht in der Privatwirtschaft landet.
In der nächsten Phase werden wir versuchen die Fragen zusammen mit Expert*innen zu klären und erste Positionen zu konkretisieren.
Wenn ihr Wünsche oder Vorschläge habt, auf welche Themen ich in der nächsten Phase besonders eingehen soll, könnt ihr sie hier gerne stellen.
Der Kick-Off-Workshop für das Themenfeld “Digitale Bildung” fand heute statt.
Unsere Themen-Cluster sind:
Informatikbildung und digitale Kompetenzen
Technische Unterstützung von Lehre und Lernen
Teilhabe und Chancengleicheit
Politische Rahmenbedingungen / Bildungssystem
Lehrkräfteausbildung
Grundrechte in der digitalen (Bildungs)welt
Ich habe heute im Wesentlichen alleine das Themenfeld “Grundrechte” bearbeitet, für das es leider keine weiteren Interessenten unter den 30 Teilnehmenden gab. Gerade deshalb sollten wir es aber weiter treiben und einbringen (die Möglichkeit wurde mir glücklicherweise auch als Einzelkämpfer gegeben).
Themencluster “Grundrechte in der digitalen (Bildungs)welt”
Problembeschreibung
Digitale Geräte und Plattformen sind keine “toten” Werkzeuge, sondern inhärente Bestandteile der realen Lebenswelt. Doch die Grundrechte, auf die im nicht-digitalen Umfeld shcon lange Wert gelegt wird, werden beim Einsatz digitaler Werkzeuge häufig vernachlässigt. Hierzu gehört insbesondere das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, das gerade im stark auf Verpflichtung ausgerichteten Schulsystem noch zu wenig Bewusstsein und Raum genießt. Hierbei wird der hinterfragende und bewusste Umgang mit Plattformen und Daten nicht gefördert und junge Menschen, die ein Bewusstsein dafür haben, werden an den Rand gedrängt und übergangen. Die Schule muss als wichtigster Einfluss in der Sozialisierung von Jugendlichen den Grundstein für verantwortungsbewussten und selbstbestimmten Einsatz von Technik legen statt für den Konsum vorgefertigter Angebote.
Zu bewältigende Herausforderungen
Bewusstsein für den Themenkreis informationelle Selbstbestimmung bei Lehrkräften stärken, so dass ein natürliches Verständnis für das Schutzbedürfnis jedes Einzelnen entsteht
Hinterfragender und bewusster Umgang mit Plattformen und Daten muss normalisiert werden; kritisch hinterfragende und datensparsame Schüler*innen dürfen keine belächelten Randgruppen bleiben
Schulen müssen digital souveräne und von allen Altersgruppen selbstbestimmt nutzbare anbieten oder diese müssen Schulen vom Land/Bund bereitgestellt werden
Partizipation und Mitsprache-/Entscheidungsrecht aller Altersklassen in Schulen muss, analog und digital, gestärkt und normalisiert werden; Machtgefälle muss abgebaut werden
Investition in die Entwicklung für die Schule geeigneter, digital souveräner Geräte (Ersatz für iPads)
Breites Angebot an digitalen Plattformen, die realitätsnah und schultauglich sind (z.B. für Lehrvideos)
Lerninhalte nachhaltig und plattformunabhängig fördern/finanzieren
Zu beteiligende gesellschaftliche Gruppen / Organisationen
Schülerinnen / deren Vertreterinnen (Bundesschülervretretung, DKJR,…)
Lehrkräfte / in der Lehrkräftebildung tätige (z.B. entsprechende GI-Fachgruppe)
Zivilgesellschaftliche Organisationen mit Fachbezug (z.B. Teckids, Digitalcourage)
Freie Bildungsschaffende auf Plattformen (Influencer mit Lehrvideos)
Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene
Noch zu klärende Fragen
Welchen Raum hat digitale Grundbildung mittlerweile in der Lehrkräftebildung?
Gibt es Interessenvertretungen / Ombudsleute, die allgemein Mitspracherechte für Schülerinnen durchsetzen? Was kann eine Schüler*in aktuell individuell schon tun, wenn gegen seine/ihre Rechte verstoßen wird (z.B. Weitergabe von Daten ohne Einwilligung und gesetzlich gedeckte Notwendigkeit)?
Wie können unabhängige Bildungsinhalte nachhaltig finanziert werden?
Welche Rolle können/sollten Influencer*innen in der Schule spielen, und wie kann das sinnvoll reguliert werden?
Um bei der Positionsentwicklung die Ansichten der Teckids-Gemeinschaft mit einfließen zu lassen, sind mir folgende Fragen eingefallen, die ihr gerne beantworten dürft:
Braucht es eine gesetzliche Regelung, die verhindert, dass von öffentlicher Stelle eingesetzte Software Menschen von der Nutzung und Mitgestaltung ausgrenzt?
An welchen Stellen werden (junge) Menschen von der Digitalisierung bisher ausgeschlossen?
An wen sollen öffentliche Gelder für Entwicklung und Administration von Software fließen?
Wie können Möglichkeiten zur Mitgestaltung von Software im öffentlichen Raum konkret aussehen?
Wenn euch noch weitere diskussionswürdige Fragen einfallen, dürft ihr sie natürlich auch stellen.